Das Jahr 2022 war geprägt von Unsicherheiten. Die geopolitischen Spannungen und die Energiekrise waren ein regelrechter Schock für die Schweizer und die internationale Wirtschaft. Trotz der Inflation und den Kursverlusten an den Finanzmärkten erzielte die Gruppe Vaudoise Versicherungen ein sehr gutes Ergebnis. Nicht zuletzt dank unserer finanziellen Stabilität und unseren genossenschaftlichen Wurzeln können wir den globalen Turbulenzen mit Bescheidenheit und Widerstandsfähigkeit begegnen.
Zur Bilanz des Jahres 2022 in Zahlen: Trotz des durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise bedingten turbulenten Umfelds verzeichnet die Vaudoise-Gruppe ein sehr gutes Geschäftsjahr 2022 mit einem konsolidierten Gewinn in Höhe von CHF 130,8 Millionen gegenüber CHF 134,2 Millionen im Jahr 2021. Unser operatives Ergebnis ist hauptsächlich auf eine kontrollierte Schadenbelastung zurückzuführen.

Mitteilung des Präsidenten und des CEO
Liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Kundinnen und Kunden, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Partner
Das Jahr 2022 war geprägt von Unsicherheiten. Die geopolitischen Spannungen und die Energiekrise waren ein regelrechter Schock für die Schweizer und die internationale Wirtschaft. Trotz der Inflation und den Kursverlusten an den Finanzmärkten erzielte die Gruppe Vaudoise Versicherungen ein sehr gutes Ergebnis. Nicht zuletzt dank unserer finanziellen Stabilität und unseren genossenschaftlichen Wurzeln können wir den globalen Turbulenzen mit Bescheidenheit und Widerstandsfähigkeit begegnen.
Mit dem fortschreitenden Jahr 2023 ist das Risiko einer Energieknappheit oder eines Stromausfalls in den Hintergrund gerückt. Nach wie vor ist jedoch auch in dieser Hinsicht Vorsicht geboten. In diesem unsicheren und schwankenden Umfeld ist Solidarität immer noch einer der Schlüssel zu unserem Erfolg.
Diese Solidarität – ein Grundpfeiler des Genossenschaftsprinzips – gehört zur Identität der Vaudoise und trägt zweifellos zu ihrem über hundertjährigen Bestehen bei. Auf dieser soliden Basis haben wir die Strategie 2023–2025 der Gruppe, unsere Mission, unsere Vision und unsere Werte neu definiert.
Ausserdem veröffentlichen wir zum zweiten Mal in Folge unseren Nachhaltigkeitsbericht, basierend auf den Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Im Bericht analysieren wir unsere Tätigkeiten und deren Auswirkung auf das Gemeinwohl – und zwar mit Blick auf klimatische, soziale und gesellschaftliche Kriterien. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie basiert auf vier Säulen: « Engagierter Versicherer », « Verantwortungsvoller Investor », « Motivierender Arbeitgeber » und « Corporate Citizen » – neu kommt eine bereichsübergreifende Achse dazu: « Klimabewusstes Ressourcenmanagement ».
Auf den Seiten dieses Geschäftsberichts sehen Sie, dass wir uns auf die Säule «Verantwortungsvoller Investor» konzentriert haben. Die Vaudoise investiert in Projekte mit Referenzlabel und setzt den Schwerpunkt auf innovative Aspekte. Wir möchten die Häuser von morgen bauen. In unserem Geschäftsbericht rücken wir mehrere Wohnquartiere in den Vordergrund, die wie schon Basel Erlenmatt West und Morges Églantine mit dem Zertifikat « 2000-Watt-Areal » ausgezeichnet wurden. Erfahren Sie mehr zu unseren Vorzeigeprojekten, die hohe Energieeffizienz mit gesellschaftlichen Kriterien verbinden.
Im Sinne dieser kooperativen Ausrichtung setzten sich der Verwaltungsrat und die Direktion bei der Gewinnverteilung für eine gleichmässige Zuteilung an Genossenschafter und Genossenschafterinnen, Aktionäre und Aktionärinnen, Kundinnen und Kunden sowie die Erhöhung des Eigenkapitals ein. Seit über einem Jahrzehnt geben wir einen Teil unseres Gewinns aus dem Nichtlebengeschäft an unsere Kundinnen und Kunden weiter. Dabei profitieren abwechselnd unsere Kundinnen und Kunden mit Motorfahrzeugversicherung oder mit Haftpflicht- und Sachversicherung davon. Dazu haben wir den Beteiligungsfonds für das Geschäftsjahr 2022 mit CHF 38 Millionen dotiert, um ab 1. Juli 2023 CHF 43 Millionen über die nächsten zwölf Monate an unsere Kundinnen und Kunden zu verteilen. Aufgrund der guten Ergebnisse wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung vorschlagen, die Dividende der Namenaktien B der Vaudoise Versicherungen Holding um CHF 2.– auf CHF 20.– zu erhöhen und die Dividende der Namenaktie A von CHF 0.30 beizubehalten. Zudem kann eine hohe Ausschüttung an die Inhaberinnen und Inhaber von Anteilscheinen der Mutuelle Vaudoise ausbezahlt werden.
Zur Bilanz des Jahres 2022 in Zahlen: Trotz des durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise bedingten turbulenten Umfelds verzeichnet die Vaudoise-Gruppe ein sehr gutes Geschäftsjahr 2022 mit einem konsolidierten Gewinn in Höhe von CHF 130,8 Millionen gegenüber CHF 134,2 Millionen im Jahr 2021. Unser operatives Ergebnis ist hauptsächlich auf eine kontrollierte Schadenbelastung zurückzuführen.
Insgesamt steigt der Umsatz um 7,9 % im Vergleich zum Vorjahr merklich und erreicht somit über CHF 1,3 Milliarden. Die gebuchten Prämien steigen 2022 im direkten Nichtlebengeschäft im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 % und belaufen sich mit CHF 1 045 Millionen zum ersten Mal auf über eine Milliarde Franken. Die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) hat sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Punkte auf 93,4 % verbessert.
Bei den Lebensversicherungen fällt das Jahr 2022 sehr positiv aus mit einem Anstieg beim Inkasso der gebuchten Bruttoprämien auf CHF 258 Millionen. Das sind 19,4 % mehr als im Vorjahr. Dieses Ergebnis ist in erster Linie auf die neuen Tarife für Todesfall- und Invaliditätsrisiken sowie auf den Vertrieb der neuen Versionen von Produkten mit Einmalprämien zurückzuführen, verstärkt durch die Einführung zweier neuer Tranchen des Anlageprodukts TrendValor.
Aufgrund der starken Turbulenzen an den Finanzmärkten sinkt die Anlagerendite um 1,1 Prozentpunkte auf 1,5 %. Ebenso führte die Abwertung unserer variabel verzinslichen Wertpapiere zu einem Rückgang unseres Eigenkapitals um 7,0 % auf CHF 2,3 Milliarden. Unser Solvabilitätsgrad ist weiterhin mehr als dreimal so hoch wie von den Aufsichtsbehörden vorgeschrieben.
Die Energiekrise, mit der wir konfrontiert sind, hat Auswirkungen auf die Wirtschaftsenwicklung. Zurzeit geht die Vaudoise davon aus, dass sie ihr Wachstum im Nichtleben- und Lebenbereich nächstes Jahr fortsetzen wird. Dabei achtet sie weiterhin nachdrücklich auf die Qualität der Abschlüsse und auf die Schadenentwicklung.
Darüber hinaus führen wir unsere digitale Transformation weiter, wobei wir einerseits besser auf die sich ändernden Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden eingehen und andererseits unsere Prozesse effizienter gestalten wollen. Die Weiterentwicklung unserer Partnerschaften ist uns ebenso wichtig, sei es in den Bereichen des Vertriebs oder bei Finanzprodukten, und wir unterstützen vielversprechende Start-ups.
Die Volatilität der Finanzmärkte und der grosse Druck auf den Bankensektor haben die Gruppe dazu bewogen, ihre stark diversifizierten Anlagen beizubehalten. Ausserdem behält sie bei ihren Obligationenanlagen und ihren Absicherungen der Aktien und Devisen in Übereinstimmung mit ihrer Risikofähigkeit eine hohe Qualität bei. Im Übrigen werden wir unsere nachhaltige Anlagestrategie weiterführen, die bereits jetzt zu über 80 % aus Investitionen besteht, die den Normen für Umwelt, Soziales und Governance (ESG) entsprechen.
Im Namen des Verwaltungsrats und der Direktion danken wir Ihnen, liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Kundinnen und Kunden, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Partner für Ihr Vertrauen und Ihre Treue.
Philippe Hebeisen
Jean-Daniel Laffely
Kennzahlen
Nichtleben 2023-2024
Dividenden
vor Gewinnverteilung
Prämien nach Geschäftsbereich in %
-
48
Vermögensversicherungen -
32
Personenversicherungen Nichtleben -
20
Lebensversicherungen
Geografische Verteilung der Prämien
auf dem Schweizer Markt in %
-
56
Westschweiz -
39
Deutschschweiz -
5
Tessin

Vertriebsnetz
114 Agenturen verteilt auf 26 Generalagenturen
3 Direktionsbroker-Services (Lausanne, Dübendorf et Lugano)
Strategie der Gruppe
Die Unternehmensstrategie weiterentwickeln und gleichzeitig den Bedürfnissen des Markts und unserer verschiedenen Anspruchsgruppen Rechnung tragen: Dieses Ziel setzen sich der Verwaltungsrat und die Direktion jedes Jahr aufs Neue. Im Zentrum dabei stehen immer unsere Unternehmenswerte: nah, vertrauenswürdig, menschlich und proaktiv. Sie verdeutlichen die genossenschaftlichen Wurzeln der Vaudoise mit dem übergeordneten Ziel, auf die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden einzugehen.
Strategiezyklus 2020-2022
2022 lief der 2020 eingeleitete Dreijahres-Strategieplan aus. Dieser beruht auf vier Ambitionen, die an unsere Unternehmensstrategie anknüpfen.
Aufgrund unserer finanziellen Stabilität können wir langfristige Aktionspläne verfolgen, die unseren Erfolg garantieren.
Ein Schwerpunkt unserer genossenschaftlichen Unternehmenskultur liegt darin, einen Teil unseres Gewinns weiterzugeben. Diese Gewinnweitergabe kam bereits in unseren Anfangsjahren zum Zug und wurde 2011 wieder aufgenommen. Für die Jahre 2022-2023 hat die Vaudoise 36 Millionen Franken an ihre Motorfahrzeugversicherten weitergegeben, und zwar in Form eines Rabatts von 10 % auf die Jahresprämie. Für die Jahre 2023-2024 erhalten die Haftpflicht-/Sachversicherten 20 % Rabatt auf ihre Jahresprämie. Seit 2011 wurden so CHF 360 Millionen an die Kundinnen und Kunden der Vaudoise weitergegeben.
Im Einklang mit ihren Werten verankert die Vaudoise-Gruppe seit vielen Jahren die Nachhaltigkeit in ihren Aktivitäten. Aufbauend auf der Strategie in diesem Bereich haben wir unser Engagement für Umwelt und Gesellschaft weiter ausgebaut und integrieren die Nachhaltigkeit in unseren Geschäftsalltag. 2022 haben wir unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht zum Geschäftsjahr 2021 und basierend auf der Global Reporting Initiative (GRI) veröffentlicht. Wir haben die wesentlichen Themen ausgewählt, die den Erwartungen unserer Stakeholder entsprechen und sich auf das Gemeinwohl auswirken – nicht nur auf das Klima, sondern auch auf die sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen im weiteren Sinne.
Als Begleitmassnahme zugunsten der Entwicklung der Gruppe möchte die Vaudoise ihre
solide Finanzbasis durch eine angemessene und nachhaltige Anlage- und Risikomanagementpolitik zum Nutzen aller Anspruchsgruppen sicherstellen. Sie verfolgt damit eine massgeschneiderte Anlagepolitik, welche die Art und die Komplexität des Versicherungsgeschäfts sowie die finanzielle Lage der Gruppe berücksichtigt. 2022 beträgt die SST-Rate, die die finanzielle Stabilität der Vaudoise widerspiegelt, 359,9 %.
2022 markiert einen Wendepunkt in der Sponsoring-Strategie der Gruppe. Die Vaudoise wurde Main Partner Nachwuchs von Swiss Tennis und unterstützt alle Tennis-Events für Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren. Die Vaudoise engagiert sich ausserdem direkt für zwei grosse Nachwuchshoffnungen des Schweizer Tennissports: Céline Naef und Dominic Stricker.
Die Vaudoise bietet 360°-Lösungen an. Neben ihrer Rolle als Risikoträger in den meisten Versicherungs- und Vorsorgebranchen tritt die Vaudoise auch als Anbieter externer Lösungen auf, die von sorgfältig ausgewählten Partnern angeboten werden. 2022 hat die Gruppe ihre strategischen Partnerschaften in folgenden Bereichen weitergeführt und verstärkt: Kollektivlebenversicherung (Swiss Life), Assistance (Europ Assistance), Rechtsschutz (Orion), Hypotheken (Valiant) und Krankenversicherung (Groupe Mutuel). Mit der Übernahme der Genossenschaft Epona Ende 2021 hat die Vaudoise-Gruppe zudem ihre Leader-Position im Schweizer Tierversicherungsmarkt weiter ausgebaut. Mit Animalia setzt die Vaudoise in diesem Segment auf eine Mehrmarkenstrategie.
Zur Unterstützung ihres Versicherungsgeschäfts hat die Vaudoise eine Reihe von Themen in Zusammenhang mit ihrem Kerngeschäft definiert, die finanzielle Ergänzungen oder Zusatzdienstleistungen bieten.
Mit der strategischen Beteiligung an der Holding Procimmo Group AG (ehemals SEG Suisse Estate Group SA) im Jahr 2021 hat die Vaudoise-Gruppe eine bereits starke strategische Entwicklungsachse verstärkt: die Verwaltung von Immobilienanlagen in der Schweiz für Dritte.
Die Vaudoise-Gruppe wurde mit dem Kauf der Anteile von Credit.fr alleinige Aktionärin von neocredit.ch AG. Neocredit.ch ist spezialisiert auf Crowdlending und bietet kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz schnelle und einfache Finanzierungslösungen. Die Plattform hat 2021 ein starkes Geschäftswachstum verzeichnet, das sich auch 2022 fortsetzt, insbesondere dank attraktiver Konditionen und dem parametrischen Anlagetool neobot, das Darlehen nach von der Nutzerin oder dem Nutzer vordefinierten Kriterien automatisiert.
2022 unterstützte die Gruppe mit Popety.io ein auf die Digitalisierung im Immobilienbereich spezialisiertes Start-up-Unternehmen bei seiner Entwicklung in der Deutschschweiz. Über ihr eigenes Akquisitions-Tool sammelt und kombiniert das Start-up Millionen von Immobiliendaten und erleichtert so die Akquisitionsarbeit. Die Vaudoise-Gruppe ist vom Potenzial von Popety.io überzeugt; in ihrer Abteilung Immobilienanlagen wird die Plattform auch bereits genutzt.
Die Vaudoise-Gruppe unterstützt auch den «Future of Health Grant». Das von der CSS und dem EPFL Innovation Park ins Leben gerufene Programm unterstützt Start-ups bei der Entwicklung digitaler Gesundheitslösungen, indem es ihnen notwendige Ressourcen und Finanzmittel zur Verfügung stellt. Die Vaudoise wird in Zukunft Projekte fördern, die sich positiv auf die mentale Gesundheit auswirken.
Im November 2022 hat die Vaudoise Versicherungen Holding AG erfolgreich ihre erste Anleihe im Gesamtbetrag von CHF 120 Millionen ausgegeben. Dadurch kann sie ihre Präsenz auf dem Schweizer Obligationenmarkt festigen und ihre Finanzierungsquellen diversifizieren.
Ausserdem hat die Vaudoise Versicherungen Holding AG Ende 2022 ein Programm zum Rückkauf von VAHN-Aktien zu einem Festpreis lanciert, um Aktionären, die zu marktnahen Konditionen verkaufen möchten, zusätzliche Liquidität zu bieten. Die Gesellschaft hat damit insgesamt 28’125 Namenaktien zurückgekauft.
Die Vaudoise gehört gemäss den Zufriedenheitsumfragen 2022 von comparis.ch und bonus.ch zu den besten Motorfahrzeug- und Hausrat-/Privathaftpflichtversicherungen. Seit 2015 steht sie jedes Jahr auf dem Podest. Dieses Ergebnis spiegelt ihre genossenschaftliche Identität und das Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eindrucksvoll wider.
Die Gesellschaft verfolgt und verstärkt weiterhin den Omnikanal-Vertrieb und wendet dabei gleichzeitig und vernetzt mehrere Vertriebsarten an, die zueinander in Beziehung stehen. Ziel ist es, zu jedem Zeitpunkt des Kundenerlebnisses präsent zu sein.
Im Jahr 2022 hat die Vaudoise ihr Programm der digitalen Transformation weitergeführt, das für die Weiterentwicklung des Unternehmens von zentraler Bedeutung ist. Nachdem die Gruppe die strategischen Prioritäten der Transformation neu definiert und die Governance-Struktur 2021 verändert hat, hat sie eine solide Basis geschaffen, auf der in den kommenden 18 Monaten konkrete Aktionen im Zusammenhang mit den verschiedenen Projekten entwickelt werden.
Das Transformationsprogramm ist auf die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Vaudoise-Kundinnen und -Kunden zugeschnitten, die ein immer besseres und angenehmeres digitales Erlebnis erwarten. Mit dem Programm sollen die Produktivität gesteigert und unsere Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette vereinfacht werden. Dank höherer Effizienz und optimierten Prozessen kann sich die Vaudoise auf die Wertschöpfung und auf Aufgaben mit Mehrwert konzentrieren.
Die Vaudoise setzt auf nachhaltiges, profitables Wachstum in allen drei Sprachregionen. 2022 liegt die Finanzperformance der Gruppe über dem Marktdurchschnitt: +6,3 % Prämien (inkl. Epona, Allgemeine Tierversicherungsgesellschaft AG) mit einer Combined Ratio von 93,4 % im Nichtleben.
Die Entwicklung bei Privatpersonen und KMU auf dem Deutschschweizer Markt durch ihre eigenen Beraterinnen und Berater gehört zu den strategischen Prioritäten der Gruppe.
Das Portefeuille in dieser Region entwickelt sich positiv, sowohl bei den Generalagenturen als auch bei den Brokern. Historisch betrachtet ist die Vaudoise in bestimmten Regionen sehr präsent, schweizweit gesehen möchte sie aber noch gleichmässiger wachsen.
Der Vertrieb der Vaudoise soll effizienter werden, ohne dabei die Kundennähe zu verlieren. Er zählt 117 Verkaufsstellen, die den drei Marktregionen angeschlossen sind. Die Agenturen arbeiten als Netzwerk, um unsere Kundinnen und Kunden so effizient wie möglich zu bedienen.
Strategiezyklus 2023-2025
2022 hat die Vaudoise-Gruppe ihren neuen Strategiezyklus eingeleitet und eine neue Roadmap für den Zeitraum 2023 bis 2025 vorgelegt.
Die neue strategische Vision der Gruppe sieht vor, «DER bevorzugte Versicherer» zu sein. Zu den Grundwerten der Vaudoise – nah, vertrauenswürdig, menschlich – wurde ein vierter Wert hinzugefügt, der die Dynamik und den Unternehmergeist unterstreicht: «proaktiv».
Wir haben unsere Mission «Schützen, unterstützen, umsetzen – Zusammen ist alles einfacher» klar dargelegt und aktualisiert. Die Vaudoise ist ein Schweizer Versicherer und bietet Privatpersonen, Selbstständigerwerbenden und KMU Beratungen und umfassende Lösungen im Bereich Versicherungen, Vorsorge und Hypotheken an. Wir sind eine Genossenschaft und streben ein dynamisches und rentables Wachstum an, sowohl in unserem Kerngeschäft als auch bei komplementären Tätigkeiten zugunsten unserer Versicherten, Genossenschafter und Genossenschafterinnen, Aktionärinnen und Aktionäre sowie Mitarbeitenden.
Die Strategie 2023-2025 ist auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden ausgerichtet und beruht auf fünf Prioritäten:
Die Gruppe Vaudoise Versicherungen will das Unterscheidungsmerkmal und die nationalen Werte der genossenschaftlichen Marke Vaudoise hervorheben. Sie will ihre Arbeitgebermarke ausbauen und dabei nicht nur die Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden fördern, sondern auch neue Talente gewinnen und die Nachfolge im Management vorbereiten.
Die Vaudoise bietet ein stärkeres Kundenerlebnis (Omnikanal) mit Lösungen, die auf die Marktbedürfnisse zugeschnitten sind. Ausserdem verbessert sie ihre Effizienz mithilfe besserer Technologien und indem sie ihre Mitarbeitenden bei Veränderungen begleitet.
Die Gruppe verfolgt weiterhin ein rentables Wachstum ihres Kerngeschäfts im Versicherungsbereich und verstärkt ihre Präsenz in der Deutschschweiz. Sie erzielt gute Finanzergebnisse im Einklang mit ihrer Risikobereitschaft und den Marktbedingungen, um eine über dem Schweizer Marktdurchschnitt liegende Kapitalisierung beizubehalten.
Die Vaudoise nutzt Chancen in der Versicherung, der Immobilienverwaltung für Dritte und anderen strategischen Bereichen.
Die Gesellschaft setzt sich für das Klima ein. Dieses Engagement kommt in all ihren Fachbereichen, Angeboten und Dienstleistungen zum Tragen.
Versicherungsgeschäft
In einem von geopolitischer Instabilität und der Energiekrise geprägten Jahr verzeichnet die Vaudoise ein sehr gutes operatives Ergebnis. Zum ersten Mal in ihrer Firmengeschichte steigen die gebuchten Prämien im direkten Nichtlebengeschäft auf über eine Milliarde Franken. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 % und belaufen sich auf CHF 1,05 Milliarden Franken.
Das Vermögensgeschäft verzeichnet in einem hart umkämpften Markt in allen Segmenten ein Wachstum von 5,8 % (3,3 % ohne Epona). Beim volumenmässig wichtigsten Versicherungszweig der Vaudoise, den Motorfahrzeugversicherungen, beträgt der Anstieg 2,3 %. Die Sachversicherungen verzeichnen ein sehr erfreuliches Wachstum von 5,7 % (unter Berücksichtigung der Epona-Prämien würde das Wachstum 15,2 % betragen). Die Haftpflichtbranche befindet sich wieder im Wachstum mit einem guten Ergebnis von über 2,7 %. Das Wachstum der Personenversicherungen Nichtleben von 7,1 % liegt im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Combined Ratio bleibt auf einem günstigen Niveau, trotz der höheren Schadenbelastung (2022: 93,4 % gegenüber 96,4 % im Vorjahr).
Die Leben-Branche kann auf ein sehr gutes Jahr 2022 zurückblicken: Das Inkasso der Bruttoprämien stieg um 19,4 %, während die bezahlten Leistungen um 10,5 % sanken. Dieses Ergebnis ist unserer Palette an massgeschneiderten Produkten zu verdanken – sowohl bei periodischen Prämien als auch bei Einmalprämien. Der Erfolg unserer Produkte SerenityPlan und TrendValor setzt sich weiter fort.
Nichtlebengeschäft
In einem hart umkämpften Markt in allen Segmenten entwickelten sich die Vermögensversicherungen mit den Motorfahrzeug-, Haftpflicht- und Sachversicherungen weiter erfreulich und verzeichnen ein Wachstum von rund 5,8 %. Das liegt über dem Wachstum des Schweizer Markts. Mit über CHF 630 Millionen an gebuchten Prämien machen die Vermögensversicherungen mehr als 60 % der Prämien der Vaudoise Allgemeinen aus.
Die Sachversicherungen verzeichnen ein sehr erfreuliches Wachstum von 5,7 %, ohne Epona, und die allgemeine Haftpflichtbranche wächst mit einem guten Ergebnis von über 2,7 % wieder. Im stark umkämpften Markt der Motorfahrzeugversicherungen resultiert ein Wachstum von 2,3 %.
Die in den vergangenen Jahren aufgebauten Partnerschaften tragen ebenfalls weiter Früchte, insbesondere diejenige mit Swiss Life beim Vertrieb von Motorfahrzeug-, Haftpflicht- und Sachversicherungen und jene mit der Groupe Mutuel bei der Haftpflicht- und Sachversicherung für Privatpersonen. Die Wachstumsperspektiven sind erfreulich. In diesem Zusammenhang kann auch die Weiterführung der Partnerschaft mit Toni Digital beim Vertrieb von Privathaftpflicht- und Hausratlösungen für die Migros genannt werden.
Bei der Schadenbelastung haben wir auch 2022 wieder sehr viele Hagelschäden bei den Motorfahrzeugversicherungen registriert, ähnlich wie im Jahr 2021. Dies wirkte sich negativ auf das Jahresergebnis aus. Einmal mehr haben unsere Leistungsteams unseren Kundinnen und Kunden gezeigt, dass sie in der Lage sind, grosse Hagelereignisse zu bewältigen und ihre Erwartungen zu erfüllen. Bei den Zufriedenheitsumfragen in diesem Bereich stehen wir seit vielen Jahren auf dem Podest der Kundenzufriedenheit.
Wir beobachten bestimmte Bereiche und Segmente, insbesondere der Motorfahrzeugversicherungen, aufmerksam. Um das erwartete Rentabilitätsniveau beizubehalten, werden punktuelle Massnahmen ergriffen.
Im Bereich der Unternehmensversicherungen in den Branchen Sach und Betriebshaftpflicht wurde unsere Produktlinie «Business One» weiter ausgebaut, um neue Segmente abzudecken.
Zusammenfassend fällt das Ergebnis der Vermögensbranche 2022 im Hinblick auf das Wachstum erneut positiv aus. Das technische Ergebnis liegt jedoch sehr leicht unter unseren Zielen, insbesondere aufgrund der Hagelereignisse im Sommer 2022 und einiger Grossschäden.
Motorfahrzeugversicherungen
Nach drei Jahren Pandemie bleibt das Umfeld der Automobilbranche ungünstig: Der Neuwagenverkauf ging Ende 2022 um 5,3 % zurück und der Gebrauchtwagenmarkt hatte einen beispiellosen Preisanstieg zu verzeichnen. Nach mehreren Folgejahren rückläufiger Prämien hat sich der Markt für Motorfahrzeugversicherungen seit Ende 2021 wieder positiv entwickelt. Wir bauen unsere Marktanteile bei leicht rückläufigem Wachstum in einem wettbewerbsintensiven Umfeld weiter aus.
Was die Schadenbelastung angeht, war das Jahr 2022 geprägt von der Inflation, die zu einer Erhöhung der Reparaturkosten führte, sowie von den zahlreichen Hagelgewittern. Nach einem aussergewöhnlich starken Unwetterjahr 2021 wurden 2022 über 6 000 Schäden mit einem Gesamtbetrag von über CHF 23 Millionen registriert. Dank unserer Erfahrung und der raschen Organisation von mobilen Einheiten (Drive-ins) für die Beurteilung der Schäden an den Fahrzeugen unserer Versicherten konnten wir einmal mehr unser Versprechen einhalten und einen hervorragenden Service in Kundennähe bieten – und das innert kürzester Frist.
Allgemeine Haftpflichtversicherungen inkl. Kaution
Im Gegensatz zum Vorjahr verzeichnen wir in der Haftpflichtversicherung ein Wachstum des Prämienvolumens von über 2,7 %. Dieses erfreuliche Ergebnis ist sowohl dem Geschäft im Firmenkunden- als auch im Privatkundensegment zu verdanken. Nur das Kautionsgeschäft verzeichnet einen Rückgang.
Unsere Partner Swiss Life und die Groupe Mutuel vertreiben wie in den Vorjahren unsere Produkte für Unternehmens- und Privatkunden, was zu diesem Prämenanstieg beiträgt. Die Migros vertreibt online zusammen mit der Vaudoise seit 2021 auch eine Privathaftpflichtversicherung.
Wir konnten besonders viele Produkte unserer «Business One»-Linie verkaufen und stellen fest, dass diese voll den Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden und Partner entspricht.
Wir haben einen leichten Rückgang der Anzahl Schadenfälle festgestellt, was die Combined Ratio auf einem sehr erfreulichen Niveau hält.
Sachversicherungen
Bei den Sachversicherungen steigen unsere Prämien stetig (Feuer, Elementarschäden und übrige Sachschäden). Dieses Jahr verzeichnen wir ein aussergewöhnliches Wachstum von 5,7 % (ohne Epona).
Unsere gesamte Produktpalette im Bereich der Sachversicherungen (Building, Hausratversicherung Home in One, Business One Inventar und Technikversicherung) trägt zu diesem aussergewöhnlichen Wachstum bei.
Auch unsere traditionellen Partner Swiss Life und die Groupe Mutuel sind daran beteiligt. Darüber hinaus bietet die Migros über Toni Digital online eine Hausratversicherung an.
Nach einem Jahr 2021, das von sehr starken Unwettern geprägt war, kehrten wir 2022 mit einem Rückgang der Leistungsfälle zu einer gewissen Normalität zurück. Unsere Gesamtbelastung bleibt jedoch weiterhin unter Druck.
Animalia
Dank Animalia hat die Vaudoise ihr Angebot für Tierbesitzer stetig verbessert und weiterentwickelt. Angesichts steigender Tierarztkosten vertrauen uns immer mehr Hunde- und Katzenhalterinnen und -halter die Kranken- und Unfallversicherung für ihre Tiere an.
2022 konnte Animalia ihre Position als Nummer 1 in der Branche weiter ausbauen – mit einem aufmerksamen Kundenservice, innovativen Produkten (Animalia Compact und Einführung des Präventionspakets in den Varianten Classic und Comfort), modernen Tools für die Gesuche auf Kostenübernahme und einer schnellen Bearbeitungsfrist.
Animalia verzeichnet im Berichtsjahr ein starkes Wachstum und freut sich über die hohe Kundenzufriedenheit. Dieses Ökosystem bleibt innerhalb der Vaudoise ein Testlabor für Prozesse, Organisationsformen und Angeboten ausserhalb der Versicherungsbranche (z. B. beim E-Shop). Weitere Dienstleistungen sollen 2023 angeboten werden.
Epona
Dank seiner Integration in die Vaudoise-Gruppe per Ende 2021 konnte Epona, Allgemeine Tierversicherungsgesellschaft AG, ihr Team mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verstärken, um einen qualitativ hochstehenden Kundenservice zu bieten. Seit April 2022 werden Anfragen und Verwaltungsschritte schnell bearbeitet und die Kundschaft kann auf einen zugänglichen, professionellen und reaktionsschnellen Kundenservice zählen. Die operative Lage ist nachhaltig wiederhergestellt und unsere Kundinnen und Kunden teilen uns ihre Zufriedenheit mit. Eine weitere Vereinfachung der Kommunikation findet über den Austausch über das Kundencenter statt.
Im Jahr 2022 wurden zahlreiche Massnahmen ergriffen, um das Gleichgewicht des Portefeuilles und die Rentabilität der Produkte angesichts der starken Inflation der Tierarztkosten wiederherzustellen. Alle Produkte wurden überarbeitet, sowohl was die Tarifierung als auch die Deckungen betrifft.
Epona setzt sich mit Solidaritätsaktionen und Veranstaltungen, an denen sie teilnimmt, weiterhin für die Tierwelt ein.
Der Markt hat nach wie vor sehr viel Potenzial, und Epona will ihre Vorreiterrolle beibehalten, indem sie innovative Produkte und Lösungen anbietet, mit denen die Erwartungen von Tierbesitzerinnen und -besitzern sowie die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Rentabilität von Versicherungsgesellschaften erfüllt und die laufende Weiterentwicklung in der Tierme- 23 dizin berücksichtigt werden.
Mit einem um CHF 27,6 Millionen höheren Umsatz stellt das Jahr 2022 das zweitgrösste Jahreswachstum im Bereich Personenversicherungen Nichtleben seit der Gründung der Vaudoise im Jahr 1895 dar. Damit überschreitet die Vaudoise die symbolische Zahl von CHF 400 Millionen Prämieninkasso, nach den vorangegangenen Schwellen von CHF 100 Millionen im Jahr 1978, CHF 200 Millionen im Jahr 2004 und CHF 300 Millionen im Jahr 2016. In der Unfall- und Krankenversicherung zahlt sich unsere Zeichnungs- und Erneuerungspolitik auch weiterhin aus.
Das Wachstum bei den Personenversicherungen Nichtleben beträgt 7,1 %. Wie im Schweizer Marktdurchschnitt hat auch bei der Vaudoise die Branche Krankheit ein stärkeres Wachstum verzeichnet (+7,8 %) als die Branche Unfall (+6,1 %).
Die Deutschschweiz wächst um nahezu 13 %, und die Broker verzeichnen 2022 ein dynamisches Wachstum.
Die Krankentaggeld-Branche wird aufgrund der hohen Schadenbelastung auf dem Schweizer Markt weiterhin aufmerksam verfolgt. In der Unfall- und Krankenversicherung zahlen sich unsere Sanierungsbemühungen auch weiterhin aus. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Jahren wirkte sich Covid-19 vor allem auf die Kranken-Branche aus.
Die jährlich neu definierte und überprüfte Zeichnungs- und Erneuerungspolitik berücksichtigt unsere Strategie des profitablen Wachstums. Die Vaudoise und alle ihre Mitarbeitenden werden 2023 nah bei ihren Kundinnen und Kunden sein und sie in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld begleiten.
Prämienanteile in %
-
16
Unfall -
24
Kranken -
7
Haftpflicht -
35
Motorfahrzeug -
17
Sach -
1
Verschiedenes
Anteile Leistungen in %
-
16
Unfall -
27
Kranken -
5
Haftpflicht -
37
Motorfahrzeug -
14
Sach -
1
Verschiedenes
Lebengeschäft
Das Jahr 2022 war weiterhin vom Coronavirus geprägt, mit ungewissen Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Versicherten (Long Covid) sowie auf die Entwicklung der Wirtschaft und potenziell widersprüchliche Auswirkungen auf die private Vorsorge. Der Krieg in der Ukraine hatte jedoch noch stärkere Auswirkungen auf die Finanzmärkte, die von einem all- gemeinen Anstieg der Inflation und der Zinssätze begleitet wurden. Aufgrund der unsicheren Stimmung sind Analysen und Beratungen für massgeschneiderte und individuelle Vorsorgelösungen wichtiger denn je.
Dank unserer Produktpalette, die sowohl bei den periodischen Prämien als auch bei den Einmalprämien angepasst wurde, stellen wir mit Zufriedenheit eine Erhöhung unseres Inkassos um 19,4 % auf CHF 257,7 Millionen fest.
Der erwartete Rückgang des Inkassos bei den traditionellen Kapitalprodukten von CHF 7,1 Millionen wird durch das Wachstum um CHF 23,4 Millionen der Produkte der neuen Generation mit teilweise oder ganz auf Risiko des Versicherungsnehmers mehr als ausgeglichen. Unser 3a-Sparprodukt mit Investition in unsere Fonds, kombiniert mit einer Deckung eines biometrischen Risikos, wird von unseren Kundinnen und Kunden im Zusammenhang mit der indirekten Amortisation einer Hypothek bevorzugt. Ein Rückgang des Hypothekargeschäfts im Verlauf des Jahres 2022 hat zu einem Rückgang der Verkäufe geführt, insbesondere im zweiten und dritten Quartal, mit einer Erholung im vierten Quartal. Darüber hinaus haben wir die Flexibilität des Produkts erhöht, indem unsere Kundinnen und Kunden die Möglichkeit haben, die Prämienzahlung für einen bestimmten Zeitraum zu unterbrechen und dabei die Versicherungsdeckung beizubehalten. Dank dieser Flexibilität kann der Vertrag auch in schwierigen finanziellen Zeiten beibehalten werden. Die günstige Wettbewerbspositionierung unserer reinen Risiko-Produkte (Todesfall und Invalidität) wird durch ein konstantes Wachstum bestätigt, das bereits im letzten Jahr verzeichnet wurde (+2,4 % der gebuchten Prämien).
Bei den Einmalprämien konnten wir dieses Jahr zwei TrendValor-Tranchen vermarkten und der Erfolg unseres Produkts SerenityPlan hat sich weiter fortgesetzt. Dank der guten Wettbewerbspositionierung dieser Produkte, die garantierte Leistungen und Investionen auf Risiko des Versicherungsnehmers kombinieren, konnte ein höheres Prämienvolumen verzeichnet werden als in den Vorjahren.
Die ausbezahlten Leistungen verringerten sich um 10,5 %. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf Schwankungen bei Rückkäufen und Vertragsabläufen zurückzuführen. Bisher verzeichnen wir keine signifikanten Auswirkungen der Gesundheitskrise und des Krieges in der Ukraine.
Sonstiges Geschäft
Zusätzlich zu ihrem Versicherungsgeschäft hält die Vaudoise-Gruppe Beteiligungen zur Diversifizierung ihrer Ertragsquellen. Die finanziellen Aspekte dieser Beteiligungen und der sie verwaltenden Holdinggesellschaften (Vaudoise Versicherungen Holding AG und Vaudoise Asset Management AG) werden in der Jahresrechnung unter «Sonstiges Geschäft» ausgewiesen.
Die Erträge aus Dienstleistungen anderer Tätigkeiten stammen hauptsächlich aus den Gesellschaften Vaudoise Investment Solutions AG und Berninvest AG (Verwaltung von Immobilienfonds für Dritte), der Pittet Associés SA (versicherungstechnische, juristische und Anlageberatung für Vorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften), aus den Gesellschaften FimPlus AG und FimPlus Management SA (Immobilienverwaltung und -beratung) sowie der Vaudoise Services AG (zusätzliche Dienstleistungen zum Versicherungsgeschäft) und neocredit.ch AG (Crowdlending-Plattform für KMU).
Der Ertrag aus diesen Dienstleistungen entwickelt sich in den letzten Jahren für alle unsere Beteiligungen weiter positiv.
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen wirken sich auch auf das Ergebnis der anderen Tätigkeiten aus, da ihr Anteil im Ergebnis enthalten ist.
Die Tochtergesellschaft Pittet Associés hat eine Vereinbarung mit Swiss Life Pension Services (SLPS) abgeschlossen zur Übernahme der Expertise-Tätigkeit im Vorsorgebereich. Die BVG-Experten und Aktuare von SLPS gehören seit Anfang Jahr zum Team von Pittet Associés. Diese Erweiterung entspricht der Strategie zur Stärkung von Pittet Associés in der Deutschschweiz.
Finanzanlagen
Im Geschäftsjahr 2022 sank das Anlagevolumen der Vaudoise um CHF 323,5 Millionen auf CHF 7 582,0 Millionen. Die Nettorendite gemäss Erfolgsrechnung sinkt 2022 auf 1,5 % (2021: 2,6 %). Die Netto-Performance zum Marktwert beträgt -9,9 % gegenüber 4,5 % im Vorjahr. Ende 2022 beläuft sich der Gesamtwert des Immobilienparks der Vaudoise wie 2021 auf CHF 1,6 Milliarden. Der Anteil an Immobilienanlagen stieg auf 21,4 %.
Die Vaudoise-Gruppe führte ihre primär auf Anlagekategorien mit regelmässigen Erträgen ausgerichtete Anlagestrategie auch 2022 fort.
Diese Strategie ist vor allem auf eine lange Laufzeit und eine breite Diversifikation der Anlagen ausgerichtet. Im Jahr 2022 wiesen sowohl das Aktienportfolio als auch das fest- verzinsliche Portfolio eine negative Performance auf. Die gute Performance der Immobilienanlagen vermindert allerdings deren Einfluss auf das Finanzergebnis.
Die Vaudoise hat 2019 die Prinzipien für verantwortliches Investieren (PRI) unterzeichnet. Sie hat eine pragmatische und entwicklungsfähige nachhaltige Anlagestrategie entwickelt, die auf fünf Ambitionen basiert, die im Online-Nachhaltigkeitsbericht präsentiert werden (siehe Kapitel «Verantwortungsvoller Investor»). Per 31. Dezember 2022 wurden bei 82 % der finanziellen Investitionen der Gruppe Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) integriert. Insbesondere im Immobilienbereich war die Vaudoise an der Umsetzung mehrerer Projekte beteiligt, die mit verschiedenen Labels ausgezeichnet wurden und eine Gesamtvision der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Darüber hinaus setzt die Vaudoise einen Schwerpunkt darauf, den CO2-Fussabdruck ihres Immobilienbestands zu reduzieren. Eine erste CO2-Bilanz für Aktien und Anleihen wurde ergänzend im Rahmen des Nachhaltigkeitsberichts erstellt (siehe Seiten 32 bis 35 des vorliegenden Berichts).
Seit dem 1. April 2022 verfügt die Vaudoise Allgemeine über die Handelsplattform CO:RE (SIX) über einen Zugang zum Repo-Markt. Dieses zusätzliche Instrument ermöglicht es, überschüssige Liquidität anzulegen oder kurzfristig Liquidität zu erhalten. Diese Lösung ermöglicht eine Verbesserung des zyklischen Cashflow-Managements der Vaudoise Allgemeinen durch Anpassungen auf Tagesbasis, aber auch eine Verringerung des Liquiditätsrisikos. Alle abgewickelten Transaktionen (Darlehen und Anleihen) werden durch Anleihen höchster Qualität gesichert.
Das Jahr 2022 war von einer Korrektur des Aktienmarkts und der daraus resultierenden negativen Performance der wichtigsten Aktienmärkte geprägt. Der MSCI World Index, der die Aktienentwicklung weltweit widerspiegelt, verlor 17,8 %, während der Swiss Performance Index das Geschäftsjahr 2021 mit einem Rückgang von 16,5 % und der EuroStoxx 600 mit einem Rückgang von 9,9 % abschlossen.
2022 sind die Renditen der Zehn-Jahres-Staatsanleihen der wichtigsten Länder weiterhin gestiegen. Der Zinssatz der US-Treasury-Anleihen stieg um 2,4 % auf 3,9 %, auch die deutschen und schweizerischen Staatsanleihen stiegen um 2,8 % und 1,8 % und beendeten das Jahr auf dem Niveau von 2,6 % bzw. 1,6 %. Dieser Zinsanstieg der Zehn-Jahres-Staatsanleihen führte zu einer allgemein negativen Performance der Anleihen. In der Schweiz lag die Performance der zehnjährigen Obligationen der Eidgenossenschaft im Jahr 2022 bei -14,4 %.
Der Immobiliensektor in der Schweiz bleibt trotz des Zinsumfelds solide. Der KGAST Immo-Index, zu dem die grössten Immobilien-Anlagestiftungen gehören, verzeichnet eine Performance-Steigerung von 4,9 %. Anders sieht es beim Index SXI Real Estate® Funds Broad aus, der alle an der SIX Swiss Exchange primärkotierten Immobilienfonds umfasst, die mindestens 75 % ihres Fondsvermögens in der Schweiz investiert haben. Er schliesst das Jahr mit einem Minus von 15,2 % ab. Hier sei vermerkt, dass unsere Immobilieninvestitionen weitgehend dem KGAST-Index entsprechen.
Die strategische Asset Allocation der Vaudoise konzentriert sich auf Vermögenswerte, die stabile Erträge generieren, wie Immobilien, Hypotheken und Anleihen, welche durch Aktienanlagen ergänzt werden. 2022 haben unsere Anlagen stark gelitten, da der Obligationenmarkt in einem unsicheren wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld den grössten Verlust der letzten 40 Jahre erlitt.
Trotz dieses Ergebnisses verfolgen wir unsere strategische Allokation weiter, deren Zeithorizont und Diversifikation der Anlagen eine Widerstandsfähigkeit über die Konjunkturzyklen hinweg ermöglichen sollte.
Die Entwicklung der Aufteilung der Anleihenratings in den letzten fünf Jahren zeigt einen Anstieg der sehr hochwertigen Wertpapiere und einen sinkenden Anteil an Wertpapieren mit «A & BBB»-Ratings, mit einem gezielten Anstieg der Hochzinsanleihen.
Der Anteil des festverzinslichen Portfolios am Gesamtvermögen ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (von 40,8 % auf 43,2 %). Über das Jahr behielt die Gruppe die hohe Laufzeit ihrer Investitionen bei, um ihren Versicherungsverpflichtungen gerecht zu werden.
Hinsichtlich der geografischen Ausrichtung der festverzinslichen Anlagen konzentriert sich die Vaudoise hauptsächlich auf den Schweizer Markt, gefolgt von den amerikanischen und europäischen Märkten. Die Portefeuilles weisen eine hohe sektorielle und geografische Diversifikation auf.
Die Vaudoise betrachtet Hypothekardarlehen als eine Anlagekategorie, die eine Möglichkeit zur Diversifikation unserer festverzinslichen Wertpapiere bietet. Zudem bilden Hypotheken einen wichtigen Bestandteil der Gesamtberatungsstrategie für unsere Kundschaft.
Der Gesamtanteil an Hypotheken sinkt auf 8,4 % gegenüber 9,7 % Ende 2021; dies als Folge einer Portefeuille-Abtretung im Jahr 2022.
Diese Anlagekategorie setzt sich im Wesentlichen aus Aktien und alternativen Anlagen zusammen. Im Verlauf des Jahrs hat die Vaudoise die Allokation dieser Anlageklasse erhöht.
Das Aktienportfolio der Vaudoise wird hauptsächlich passiv verwaltet (mit Indexfonds), um die Verwaltungskosten gering zu halten. Es besteht zu 40 % aus Schweizer und zu 60 % aus ausländischen Titeln.
Da das Aktienportfolio einen relativ hohen Anteil ausmacht und die Vaudoise eine optimale Risikokontrolle anstrebt, sichert sie einen Grossteil des Portfolios weiterhin systematisch mithilfe von Derivaten gegen übermässige Verluste ab.
So hat sie einen eigenen Dach-Hedgefonds und einen Private-Equity-Fonds geschaffen, deren Portfolios massgeschneidert sind und aus diversifizierten alternativen Anlagen bestehen. Mit der Verwaltung dieser beiden Portfolios wurden zwei Portfoliomanager betraut, die in diesen Tätigkeitsbereichen spezialisiert sind. Interne Fachpersonen gewährleisten die Aufsicht. Der Anteil an Hedge Funds und Private Equity ist leicht zurückgegangen, von 4,6 % im Vorjahr auf 4,4 %.
Unter Berücksichtigung der übrigen langfristig gehaltenen Wertschriften mit variablem Ertrag und der derivativen Finanzinstrumente stellen unsere Wertschriften mit variablem Ertrag derzeit insgesamt 21,4 % aller Anlagen dar, während ihr Anteil im Vorjahr noch bei 23,1 % lag.
Die Vaudoise vertritt die Ansicht, dass die Wechselkursrisiken nicht genügend vergütet werden. Deshalb hat sie im laufenden Geschäftsjahr bewusst einen hohen Absicherungsgrad für Fremdwährungen beibehalten. Darüber hinaus hat sie die Finanzierungskosten dieser Absicherungen aufmerksam verfolgt, die einen Netto-Fremdwährungs-Exposure von weniger als 6 % der Bilanz beinhalten.
Direktinvestitionen in Schweizer Immobilien bleiben dank der stabilen Renditen und des Diversifikationseffekts die Eckpfeiler der strategischen Allokation der Vaudoise Gruppe.
Direktinvestitionen in Immobilien stossen bei allen Marktteilnehmern nach wie vor auf beträchtliches Interesse. Die Nachfrage nach Renditeliegenschaften übersteigt weiterhin das Angebot, so dass die Preise auf einem sehr hohen Niveau bleiben. Folglich stehen die Anfangsrenditen weiter unter Druck.
Aufgrund verschiedener gleichzeitiger Entwicklungen von Angebot und Nachfrage fehlt es in der Schweiz an Wohnungen. Zusammen mit der aktuellen Inflation und steigenden Energiepreisen führt diese Verknappung auch zu tendenziell steigenden Mieten und Nebenkosten.
2022 wurde ein weiterer Rückgang der Leerstandsquote verzeichnet. Gemäss Bundesamt für Statistik standen in der Schweiz Ende 2022 rund 61’496 Wohnungen leer, was einer durchschnittlichen Leerstandsquote von 1,3 % für Mietwohnungen entspricht. (2021: 71’365 leer stehende Wohnungen bei einer Leerstandsquote von 1,5 %).
In diesem Umfeld bestätigte die Vaudoise ihre «Core»-Immobilienanlagestrategie. Sie setzt bei den fünf Neuanschaffungen in Bussigny, Genf (2), Le Mont-sur-Lausanne und Écublens auf die Qualität der Makro- und Mikrosituation der Objekte, gute Baustandards und ein passendes Mietzinsniveau, um die erwarteten Erträge bei angemessenem Risiko zu erzielen.
Bei allen Renovierungs- oder Verdichtungsprojekten in unserem Immobilienbestand wird ein besonderes Augenmerk auf die Verbesserung des Wohnkomforts und der Energieeffizienz gelegt.
2022 belief sich der Gesamtwert des Immobilienparks der Vaudoise auf CHF 1’619,0 Millionen (2021: CHF 1 646,8 Millionen). Der Anteil dieser Anlageklasse ist leicht gestiegen, auf 21,4 % (2021: 20,8 %).
Die Umsetzung der nachhaltigen Immobilienanlagepolitik der Gruppe wird in den kommenden Geschäftsjahren weitergeführt.
Das Anlagevolumen per Ende 2022 sank um CHF 316,5 Millionen auf CHF 7’911,1 Millionen. Ohne Berücksichtigung der Anlagen auf Rechnung und Risiko des Versicherungsnehmers ging das Volumen um CHF 323,5 Millionen zurück auf CHF 7’582,0 Millionen.
Unsere laufenden Erträge aus Anlagen stiegen 2022 um CHF 4,3 Millionen auf CHF 152,4 Millionen. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Zinssätze für zehnjährige Schweizer Bundesanleihen.
Die Nettorendite gemäss Erfolgsrechnung sank auf 1,5 %, im Vorjahr waren es noch 2,6 %. Die Netto-Performance zum Marktwert ist negativ mit -9,9 % gegenüber einer positiven Performance von 4,5 % im Vorjahr.
Neben der aktiven Verwaltung ihrer eigenen Anlagen verwaltet die Vaudoise-Gruppe über ihre Tochterfirmen Berninvest AG und Vaudoise Investment Solutions AG auch Immobilienanlagen für Dritte im Wert von CHF 2’807,8 Millionen, was einem Anstieg von CHF 195,4 Millionen im Vergleich zu 2021 entspricht.
Anlagestruktur per 31.12.2022
-
11
Fondsanteile -
43
Obligationen -
8
Hypothekardarlehen -
6
Darlehen in Körperschaften -
21
Immobilien -
5
Aktien -
6
Alternative Anlagen
Nachhaltigkeitsbericht
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Wir freuen uns, Ihnen unseren zweiten Nachhaltigkeitsbericht vorzustellen. Dieser knüpft an den letztjährigen Nachhaltigkeitsbericht an und wendet die neuen GRI-Standards 2021 an. Das Nachhaltigkeitsreporting ist ein fortlaufender Prozess, der es uns ermöglichen soll, die in unserem strategischen Rahmen festgelegten Aspekte jedes Jahr zu verbessern. 2022 haben wir besondere Anstrengungen unternommen, um eine solide CO2-Bilanz zu erstellen, die alle unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen und einen Teil der Scope-3-Emissionen berücksichtigt. Anhand dieser CO2-Bilanz können wir im Verlauf des Jahres 2023 ein geeignetes Reduktionsziel für unsere Emissionen festlegen. In einem konkreten Aktionsplan wird anschliessend dargelegt, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, damit die Vaudoise ihr Klimaziel erreicht. Um dieser Arbeit Rechnung zu tragen, haben wir zusätzlich zu unseren bestehenden vier Säulen («Engagierter Versicherer», «Motivierender Arbeitgeber», «Verantwortungsvoller Investor» und «Corporate Citizen») die übergreifende Achse «Klimabewusstes Ressourcenmanagement» eingeführt. Die Nachhaltigkeitsstrategie dient aber nicht nur dem Reporting, sondern muss sich auch voll in die Unternehmensstrategie eingliedern. Deshalb hat jede Nachhaltigkeitssäule eine Direktorin oder einen Direktor als Sponsor, gemäss Verantwortungsbereich. Dies ist der einfachste und sicherste Weg, diese Parameter auf natürliche und konsistente Weise in die Organisation zu integrieren.
Im Jahr 2022 ist die Pandemie ein wenig in den Hintergrund gerückt, um der Inflation und der Energiekrise Platz zu machen. Dabei handelt es sich um zentrale Aspekte der Nachhaltigkeitsthematik. Aber es sind auch alle anderen Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft von diesen neuen Herausforderungen betroffen. Unsere Werte – nah, vertrauenswürdig, menschlich und proaktiv – helfen uns, diese schwierigen Zeiten zu meistern.
Bei der Erstellung dieses Berichts haben wir darauf geachtet, alle unsere verschiedenen Anspruchsgruppen zu berücksichtigen und die relevantesten Informationen im Hinblick auf unsere Grösse, unsere Tätigkeit und unseren Markt bereitzustellen. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.
Philippe Hebeisen
Jean-Daniel Laffely
Nachhaltigkeitsstrategie
Ein strategischer Rahmen für Nachhaltigkeit basierend auf vier Säulen und einer bereichsübergreifenden Achse
Aufgrund der juristischen Form ihrer Muttergesellschaft, der Genossenschaft, sind solidarische und damit nachhaltige Grundsätze seit der Gründung 1895 in der Organisation der Vaudoise verankert. Die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens ist daher ganz selbstverständlich Teil seiner Gesamtstrategie und integraler Bestandteil bei allen Unternehmensaktivitäten.
Vor diesem Hintergrund wurde auch der strategische Rahmen für Nachhaltigkeit konzipiert. Grundlage dafür sind die Genossenschaft und unsere Unternehmenswerte. Der strategische Rahmen besteht aus vier Säulen für die verschiedenen Rollen der Vaudoise. Ein Versicherer trägt gegenüber seinen Kundinnen und Kunden und Partnern Verantwortung. Aber auch in seiner Funktion als Investor oder als Arbeitgeber gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und, als Schweizer Unternehmen, gegenüber der Gesellschaft im Allgemeinen.
Für jede dieser Säulen haben wir Handlungsfelder, Ziele und Indikatoren definiert und unsere Massnahmen 2022 mit einer CO2-Bilanz ergänzt. So können wir uns ein ehrgeiziges und realistisches Ziel setzen, um unsere Treibhausgasemissionen im Laufe des Jahres 2023 zu reduzieren. Damit konnten wir unseren strategischen Rahmen weiterentwickeln und die bereichsübergreifende Achse «Klimabewusstes Ressourcenmanagement» ergänzen.
Strategischer Rahmen

Unsere Ziele 2022-2025
Wir informieren unsere Kundenund Kundinnen auf transparenteund verständliche Weise über unsere Produkte und helfen ihnen, Entscheidungen zu treffen, die ihren Bedürfnissen entsprechen.
Wir möchten mit gutem Beispiel vorangehen, vor allem in den Bereichen Risikomanagement, Datenschutz und Cybersicherheit.
Wir garantieren eine langfristige Unternehmensentwicklung und setzen auf eine Politik der Gewinnweitergabe, die im Einklang mit unseren Anspruchsgruppen steht.
Wir erhöhen – wo möglich – die Nachhaltigkeit unserer Versicherungs-und Vorsorgelösungen und passen unsere Deckungen an die Entwicklung der Bedürfnisse der Gesellschaft an.
Wir halten uns bei all unseren Anlageentscheidungen an die ESG-Kriterien (Integration).
Wir investieren nicht in Unternehmen, die unseren ESG-Kriterien entgegenstehen (Ausschluss).
Wir erhöhen den Anteil der Investitionen mit positiver Wirkung (Impact Investing).
Wir betreiben eine aktive Aktionärspolitik im Bereich ESG (Active Ownership).
Wir konzentrieren uns darauf, den CO2-Fussabdruck unserer
Anlagen zu reduzieren.
Wir fördern ein respekt- und vertrauensvolles Arbeitsklima und setzen uns für das Gleichgewicht zwischen Privat- und Berufsleben ein.
Wir setzen uns für Diversität ein und achten darauf, dass alle Mitarbeitenden gleichbehandelt werden.
Wir unterstützen die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden während ihrer ganzen beruflichen Laufbahn, setzen auf interne Mobilität, investieren in ihre Entwicklung und achten auf ihre Beschäftigungsfähigkeit.
Wir setzen uns ein für die berufliche Wiedereingliederung, für die Bereiche Kunst und Kultur und für den Breitensport.
Wir fördern den Austausch zwischen den verschiedenen Anspruchsgruppen der Schweizer Zivilgesellschaft und fördern die Innovation in Kooperation mit der Forschung.
Durch koordinierte Aktionen und Investitionen setzen wir uns dafür ein, die Nutzung von Ressourcen zu optimieren und Klimaschutzmassnahmen zu ergreifen.
Wir arbeiten daran, unsere Umweltbelastung zu reduzieren, indem wir Energie einsparen und erneuerbare Energien fördern.
Wir prüfen neue Lieferanten verstärkt auf soziale und ökologische Kriterien und fördern verantwortungsvolle und regionale Einkäufe.
Im Fokus: nachhaltige Immobilien der Vaudoise
In diesem Jahresbericht stellt die Vaudoise eine der vier Säulen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie vor: den verantwortungsvollen Investor. Bei nachhaltigen Investitionen in Immobilien wählt die Vaudoise Bauprojekte mit geringem CO2-Fussabdruck aus.
Die Vaudoise entwickelt verschiedene Wohnquartiere, die als Referenz für Nachhaltigkeit dienen sollen und mit dem Label « 2000-Watt-Areal » ausgezeichnet wurden, wie z. B. Erlenmatt West in Basel und das Églantine-Quartier in Morges. Sie wendet bei ihren Bauprojekten – wie beim Projekt Weidmatt zwischen den Gemeinden Liestal und Lausen – « Minergie-ECO »-Standards an und lässt sie mit diesem Label zertifizieren. Damit werden unter anderem die Verwendung gesunder Baumaterialien garantiert und den gestiegenen Anforderungen an Komfort der Mieterinnen und Mieter Rechnung getragen.
Im Gebäude « Glycine » auf dem Campus Biopôle in Épalinges sind ein Zentrum für medizinische Bildgebung, ein ärztlicher Bereitschaftsdienst sowie eine Zahnklinik untergebracht. Seine Lage in einem Quartier, das den Biowissenschaften und der Innovation gewidmet ist, macht das Gebäude zu einem besonders attraktiven Standort für Unternehmen.
Entdecken Sie vier Vorzeige-Gebäude, die Kriterien für hohe Energieeffizienz mit gesellschaftlichen Kriterien zur Förderung des Gemeinwohls verbinden.
Basel, Erlenmatt West
Das erste Quartier mit dem Label
«2000-Watt-Areal » der Schweiz
4058 Basel
Lausen, Weidmatt
Eine Holzkonstruktion
auf dem neuesten Stand der Technik
4415 Lausen
Morges, Églantine
Menschen, die sich
für ihr Quartier einsetzen
1110 Morges
Épalinges, Biopôle
Ein ikonischer Bau
im Herzen der Innovation
1066 Épalinges
Erlenmatt West
Ein Vorreiterprojekt in Sachen Energieeffizienz
Informationen zum Bau
Ein städtisches und nachhaltiges Quartier
Erlenmatt West wurde vom Totalunternehmen Losinger Marazzi AG konzipiert und umfasst Miet- und Eigentumswohnungen für Alleinstehende, Paare oder Familien. Im Quartier gibt es ein Seniorenheim, Einkaufsmöglichkeiten, eine Grundschule und eine Kinderkrippe, die es zu einem lebenswerten Wohnort machen.
Neue urbane Lebensqualität
Um die Zertifizierung «2000-Watt-Areal» zu erhalten, ist die Schaffung und Förderung eines benutzerfreundlichen sozialen Rahmens von entscheidender Bedeutung. Die Ambassadoren Erlenmatt West sind eine Gruppe von ehrenamtlich engagierten Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartierts, die sich regelmässig treffen, um das Gemeinschaftsleben im Quartier zu fördern und Anonymität zu vermeiden. Die Gruppenmitglieder organisieren verschiedene Aktivitäten wie Spielabende, Kochkurse und interkulturelle Abende. Auch einen Chor gibt es. Mehrmals im Jahr finden Konzerte, ein Flohmarkt und zahlreiche Veranstaltungen statt.
Vernetzte Bewohnerinnen und Bewohner
Die Erlenapp ist eine mobile App für die Bewohnerinnen und Bewohner des Erlenmatt-Quartiers. Diese digitale Lösung fördert den Austausch und den Kontakt zwischen den Menschen im Quartier. Sie erleichtert ihren Alltag, indem sie nützliche Informationen bereitstellt, wie z. B. den Energieverbrauch ihrer Wohnung.
Das Zertifikat «2000-Watt-Areal» wurde im Rahmen des Programms EnergieSchweiz des Bundes entwickelt. Es fördert die Umsetzung einer nationalen Politik für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Zudem steht es an der Spitze in Sachen Klimaschutz, nachhaltige Mobilität und bietet ein attraktives Umfeld. Es bringt die Menschen zusammen, bezieht sie ein und fördert ein verantwortungsvolles Management der Ressourcen. Auf dem Basler Erlenmatt-Areal werden die ehrgeizigen Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft verfolgt. Zürcher Architekten lieferten einen Stadtbaustein dazu, der vitalisierend wirkt. 2021 wurde das Quartier Erlenmatt West erneut zertifiziert.
Weitere InformationenEntdecken Sie das Quartier Erlenmatt West
Weitere InformationenWeidmatt
Eine Holzkonstruktion auf dem neuesten Stand der Technik
Informationen zum Bau
Eine idyllische Naturlandschaft
Das Gelände erstreckt sich einem Fluss entlang und liegt in der Nähe zu einem bewaldeten Hang. Für ein Bauvorhaben stellt das Terrain eher eine Herausforderung dar, aber die Planer haben darin auch eine Chance gesehen. Die Siedlung wurde als Gebäudekette konzipiert und liegt leicht über dem Fluss, der praktisch vor der Haustür verläuft. Auf der anderen Seite befindet sich der Brunnenberger Wald. Die einzelnen Gebäude wurden nach verschiedenen Baumarten (Linde, Buche, Birke, Esche, Ahorn, Lärche) benannt und sind so angeordnet, dass sie eine natürliche Abgrenzung bilden, die Schutz und Ruhe bietet und ein grosser grüner Innenhof entsteht.
Holz: ein bevorzugtes Baumaterial
Die Gebäude, von denen das höchste sechs Stockwerke hat, sind komplett aus Holz gebaut. Nur die Treppenhäuser, Liftschächte und die unterirdischen Bauteile wurden aus Stahlbeton konstruiert. So konnte der CO2-Fussabdruck stark reduziert werden. Die Fassaden, ebenfalls aus Holz, sind durch die regelmässigen Balkongeländer klar strukturiert.
Entdecken Sie das Weidmatt-Quartier
Weitere InformationenÉglantine
Menschen, die sich für ihr Quartier einsetzen
Informationen zum Bau
Ein Mehrgenerationenquartier
Das generationenübergreifende Wohnen ermöglichen und ein Quartier für alle schaffen: Das ist das Ziel des Projekts «Vivre à Églantine» (Leben in Églantine). Pro Senectute Waadt wurde damit beauftragt, im Quartier ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen und langfristige Beziehungen unter den Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern. Dieser partizipative Ansatz zielt darauf ab, die Bewohnerinnen und Bewohner, ihre Fähigkeiten, ihre Ideen und ihre Wünsche zu integrieren, um das Zusammenleben über alle Generationen hinweg zu fördern.
Mit dem Projekt soll der Quartierverein bei der Umsetzung seiner Ziele und Aktivitäten unterstützt werden. Dabei geht es insbesondere um die Verbesserung der Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner, um die Belebung des öffentlichen Platzes, um den Weiterbestand der gesellschaftlichen und ökologischen Ziele des Quartiers oder auch um die Verwaltung der Gemeinschaftsräume und der sozialen Aktivitäten des Quartiers.
Aktivitäten für alle
Für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Morges-Églantine werden zahlreiche Aktivitäten organisiert. Jeden Monat treffen sie sich zu Spieleabenden, zur Weindegustation oder zu einem Lesezirkel. Mehrmals im Jahr werden auch gemeinsame Essen rund um ein Buffet, eine Kleiderbörse oder Schnupper-Tanzkurse organisiert. Eine Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohner kümmert sich um den gemeinschaftlichen Gemüsegarten.
Entdecken Sie das Églantine-Quartier
Weitere InformationenBiopôle
Ein ikonischer Bau im Herzen der Innovation
Informationen zum Bau
Eine ideale öffentlich-private Partnerschaft
Die 2004 von der Regierung des Kantons Waadt gegründete Biopôle SA ist eine private Non-Profit-Organisation, die den Campus der Biowissenschaften besitzt, verwaltet und fördert. Das Biopôle beherbergt mehr als 130 Unternehmen und Forschungsgruppen von Weltruf, darunter das CHUV, die UNIL und das Ludwig Institute for Cancer Research. Der Campus bietet eine Kombination aus hochwertigen Infrastrukturen, Mehrwertdiensten, Lebensräumen und gemeinschaftlichem Engagement, die das Wohlergehen seiner Mitglieder fördern und sie so ihre fortschrittliche wissenschaftliche Tätigkeit fortsetzen können.
Eine dynamische Gemeinschaft
Die Beziehungen zwischen den verschiedenen Unternehmen am Standort sind entscheidend für ihren Erfolg, insbesondere im Hinblick auf Innovationen. Der Biopôle-Campus konzentriert sich daher auf die Schaffung eines multidisziplinären und kollaborativen Umfelds, bei dem sich verschiedene Unternehmen über gemeinsame Herausforderungen oder Interessen austauschen und sich zusammenschliessen können. So bereichert jedes neue Unternehmen auf dem Campus die Gemeinschaft und trägt zu einem Austausch zwischen den Menschen bei.
Die Vaudoise ist stolz darauf, dieses Ökosystem zu unterstützen und mehreren Dienstleistern, insbesondere im Gesundheitsbereich, Raum zu bieten.
Entdecken Sie den Campus Biopôle
Weitere InformationenMitglieder des Verwaltungsrats per 31. Dezember 2022
Mitglieder der Direktion
per 31.Dezember 2022
Christoph Borgmann
Patrick Streit
Nathalie Follonier-Kehrli
Karim Abdelatif
Reto Kuhn
Grégoire Fracheboud
Jean-Daniel Laffely
Stanislas Bressange
Frédéric Traimond
Jacques Marmier
ChristianLagger
Biografien
Jean-Daniel Laffely
Schweizer Staatsbürger, Generaldirektor, CEO
Karim Abdelatif
Schweizer und französischer Staatsbürger, Direktor, Leiter Departement Human Resources
Christoph Borgmann
Schweizer und deutscher Staatsbürger, Direktor, CFO, Leiter Departement Finanzen
Stanislas Bressange
Französischer Staatsbürger, Direktor, CTO, Leiter Departement Digitale Transformation und Informationssysteme
Nathalie Follonier-Kehrli
Schweizer Staatsbürgerin, Direktorin, Generalsekretärin, Leiterin Legal & Compliance und Unternehmenskommunikation
Grégoire Fracheboud
Schweizer Staatsbürger, Direktor, Leiter Departement Vertrieb & Marketing
Reto Kuhn
Schweizer Staatsbürger, Direktor, CIO, Leiter Departement Asset Management
Christian Lagger
Schweizer Staatsbürger, Direktor, Leiter Departement Vermögensversicherungen
Jacques Marmier
Schweizer Staatsbürger, Direktor, Leiter Departement Personenversicherungen
Patrick Streit
Schweizer Staatsbürger, Direktor, Leiter Departement Vermögensversicherungen ab 1. Januar 2023
Frédéric Traimond
Schweizer und französischer Staatsbürger, Direktor, CRO, Leiter Departement Aktuariat und Rückversicherung